von Timotheus Schneidegger, 22.05.2005, 18:56 Uhr (Freiburger Zeitalter)
Nach der erwarteten Wahlniederlage von Rot-Grün in Nordrhein-Westphalen dreht Münte von der SPD durch: Er schlägt vorgezogene Bundestagswahlen im Herbst 2005 vor. Ein politischer Selbstmord allererster Güteklasse unter dem lobenswerten Motto „Wir suchen die Entscheidung“ steht uns da bevor. Die Taktik, die CDU/CSU mit dem Vorschlag zu überrumpeln und dazu zu zwingen, innerhalb von vier Monaten aus den internen Streitereien eine Kanzlerin („Niemand hat die Absicht, das BaFöG abzuschaffen.“) zu gebären, wird wohl kaum auf- und somit auch auf Bundesebene das Licht ausgehen: Bundesrat und Bundestag mit kräftigen schwarzen Mehrheiten dürften auf die lange Agonie von SPD und Grünen folgen, nach jahrelanger Blockadepolitik wird dann kurzer Prozeß gemacht mit den Residuen des Sozialstaats. Diejenigen, die bislang auf Agenda 2010 und die volksverräterischen Genossen geschimpft hatten, werden dann ganz schön Augen machen, wie die neoliberalen Politclubs das Land umkrempeln, wenn die Unfähigkeit der Regierung, die Bürger vor den Auswüchsen des Kapitalismus zu schützen, von dem eilfertigen Willen einer neuen Regierung, eben diesem Kapitalismus kein Hindernis im Weg stehen zu lassen, abgelöst wird.
Wie ein Ausbürgerungsantrag auszufüllen und was bei Emigration so alles zu beachten ist, wird rechtzeitig vor den Neuwahlen hier erklärt. Für die heimatverbundenen, die sich trotzallem nicht aus Deutschland retten wollen, gibt es Tips und Tricks zum gekonnten Selbstmord, politisch wie ontisch.