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Lichtwolf Nr. 33 („Monster“)

Alter Preis: Neuer Preis: 2,50 

60 Seiten im Format DIN A4, vierfarbiger Umschlag, s/w Inhalt mit zahlreichen Photos und Illustrationen, Rückstichheftung.

Beschreibung

Nicht nur wenn die Erde bebt und der Winter weicht, kommen sie hervor: Monster! Diese Ausgabe widmet sich – bei diesem graphischen Thema natürlich besonders reichhaltig illustriert von Georg Frost, Michael Helming, Norbert Hildebrand und Paul Hoppe – den Ungeheuern und Biestern um und in uns.

Schon das Titelbild verweist auf den relativen Ursprung des Monströsen, das Normale nämlich, von dem es abweicht – so wie Norbert Hildebrands dritte Fußnotenlyrik „De Sgorbio buzzo“, die von S. 4 bis 54 den Fußsteg des Hefts durchmisst. Marc Hieronimus greift den Norm-Gedanken auf und fragt sich, was die Monster- und Horrorindustrie alles nicht zeigt – und warum wohl. Redaktionspraktikant Filbinger geht sodann Meldungen über die Rückkehr des Werwolfs in deutsche Lande nach.

Magister Maier serviert einen schlecht beschuhten Alptraum aus Star Trek und Bundestagsreden („Wer einmal in Sandalen starb…“) und Johannes Witek lässt uns der Geburt eines Monsters beiwohnen. Michael Helming unterhält sich mit dem Artenforscher Prof. Dr. Bruno Drytzmjik über Chimären. Bdolf lernt beim Unterschriftensammeln mit Bier das ganz normale Monster in der Nachbarschaft kennen und Judith Stieber konfrontiert den alkoholkranken Hai mit transspezieller Intersubjektivität. Schneidegger beschäftigt sich mit Zombies, genauer: Cyberzombies, namentlich den Borg aus Star Trek und den Strogg aus Quake. In einem Lichtwelpe-Spezial hat sich Tina Wirtz mit unseren kleinen Monstern (=Kinder) beschäftigt. Die IPuP-Press hat die Philosophiegeschichte durchforstet und ein Bestiarium philosophischer Monster zusammengestellt. Johannes Witek erhält sodann prosaischen Besuch von einer siebenbeinigen Spinne und Bdolf reicht ein Propädeutikum zum Sachgebiet „Monster“. Stefan Rode beschäftigt sich eingehend mit intellektuellen Nazis und ihrer Haltung gegenüber den monströsen Verbrechen, an denen sie beteiligt waren; dazwischen überlegt Georg Frost in einer Illu, ob man Nazis als Monster oder Menschen zeichnen kann/darf. Stefan Schulze Beiering reimt über Monster und Johannes Witek präsentiert uns eines, das gerne Novalis liest und Füße absägt. Die Normfrage greift auch Clarissa Gonzofeva auf, die schildert, wie leicht es für Frauen ist, als Monster zu gelten. Michael Helming hat für ein Kurz&Klein-Spezial fünf Bestiarien in je unter 800 Zeichen besprochen und IPuP-Press ein Monster seziert, das in Köpfen und Herzen lauert: Verliebtsein! Georg Frost zeigt uns „Jugendliche mit Mutationshintergrund“ und Crauss „Pandoras Eiswagen“, ehe die größte Bratwurst der Welt fünf Autoren ihren Senf dazu abgeben lässt, welches Monster Berlin heimsuchen sollte.

Den hinteren Heftteil eröffnet der dritte Teil der Essay-Reihe zur Kritik an den Geisteswissenschaften; Stefan Schulze Beiering nimmt sich diesmal den Glauben an die Objektivität vor. Die Bildreihe „Philosophen im Straßenverkehr“ zeigt Michel Foucault im Straßenverkehr und dann gibt es die vierte Runde Tweetkesselchen auf Papier. Vasile V. Poenaru berichtet von kanadischen Staatsanwälten, die sich sehr für die Privatsphäre von Geschworenen interessieren. Im Totenregister dieser Ausgabe ist leider auch einer der Unseren: Hadayatullah Hübsch erhält einen Nachruf, außerdem wird sein „Untergrund-Rezept“ abgedruckt. Die 800-Zeichen-Rezensionen von Büchern und Zeitschriften gehen dem neuesten Teil der Portrait-Reihe „Lebende & Leichen“ voran. Michael Helming stellt den Danziger Staatspräsidenten, reisefreudigen Nationalisten und desillusionierten Nihilisten Hermann Rauschning vor. Es seien noch zwei Hinweise erlaubt:

(1) Helmings Portraits von Hanns Heinz Ewers, Alexander M. Frey, Kurt Münzer und Hermann Rauschning erscheinen am 1. April neu durchgesehen und stark erweitert als Sonderband im catware.net Verlag.

(2) Der Lichtwolf weist auf die Mainzer Minipressenmesse 2011 hin, wo auch die „Zeitschrift trotz Philosophie“ vom 2. bis 5. Juni am Rheinufer ausstellen wird.

Inhalt

Inhaltsverzeichnis dieser Ausgabe

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Inhalt Nr. 33

Das Monsterheft Lichtwolf Nr. 33 („Monster“)hat 60 Seiten im Format DIN A4; bunter Umschlag, s/w-Inhalt mit vielen hochkarätigen Illustrationen.
04   Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
De Sgorbio buzzo.Die dritte Fußnotenlyrik beherrscht den Fußsteg dieser Ausgabe mit Monstrositäten.

von Norbert Hildebrand

 

04   Kultur(terrorismus)
Im Bett sind wir sicher. Halbwegs.

Will man wissen, woher die Monster kommen, muss man der Angst und Furcht nachgehen, woraus sie geboren wurden, um dem allgemeinen Schrecken eine Fratze zu geben. Bezeichnend ist, was das Horror-Genre dabei alles auslässt.

von Marc Hieronimus

 

07   Lebenswelt
Die Rückkehr der Lykanthropen

Animalische Vertriebene kehren still und heimlich nach Deutschland zurück. Nach Biber, Wildkatze, Luchs und dem gemeinen Canis lupus, beziehen nun auch größere Lebewesen mit Fell und Fängen wieder Quartier in unseren heimischen Wäldern.

von Filbinger

 

08   Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Wer einmal in Sandalen starb

Als wäre es noch nicht genug, dass Klingonen Berlin überfallen und ein Monster, das bestechend Roland Pofalla ähnelt, los ist – Widerstandskämpfer Jean-Baptiste Höschele hat auch noch unpassendes Schuhwerk an!

von Magister Maier

 

09   Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Wir waren dabei

Ein ausnehmend höfliches Ungeheuer kommt zur Welt und bald ist atmen von schreien kaum noch zu unterscheiden.

von Johannes Witek

 

10   Lebenswelt
The Gentle Art of Artenvielfalt

Nörgler und Öko-Freaks reden seit Jahren ein gigantisches Artensterben auf unserem Planeten herbei. Bedroht sei auch die Chimäre, doch für sie gibt nun ein Experte des Frankfurter Zoos Entwarnung. Ein Gespräch mit dem Zoologen Prof. Dr. Bruno Drytzmjik.

von Michael Helming

 

14   Lebenswelt
Alltag

Die Monster wohnen mitunter gleich nebenan, haben einen festen Händedruck, bieten okayes Bier und Analverkehr mit Fesselspielen an.

von Bdolf

 

15   Lebenswelt
Neues vom Hai – Folge 9: Monster

Der Hai wagt sich in Strandnähe, versucht, sozial zu sein, und muss sich damit auseinandersetzen, für ein Monster gehalten zu werden.

von Judith Stieber

 

16   Politik
Strogg vs. Borg

Als Chiffre für den kommunistischen Hordenmenschen symbolisierte der Zombie den amerikanischen Alptraum. Nach dem Fall der Mauer kehrten die Bolschewiken des Hades in Gestalt der Cyberzombies bei Star Trek und in der Quake-Spieleserie zurück.

von Timotheus Schneidegger

 

20   Lebenswelt
Lichtwelpe Spezial: Unsere kleinen Monster

Ohne Sendung, ohne Maus – Bildungsfernsehen zum Lesen. Heute: Besonnen im Angesicht des Terrors, ein konkret abstraktes Szenario oder: der Real-Test

von Tina Wirtz

 

22   Philosophistik & Misosophie
Das philosophische Bestiarium

Die Philosophiegeschichte ist voller Monster, Geister und Dämonen. Das Institut für Polytoximanologie und Perspektivismus hat die Archive mit Taschenlampe und Schmetterlingsnetz durchforstet und listet die philosophischen Bestien von A – Z auf.

von IPuP-Press

 

24   Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Überführt

Eine siebenbeinige Spinne stellt einem Leser ein Ultimatum.

von Johannes Witek

 

25   Kultur(terrorismus)
Propädeutikum zum Sachgebiet „Monster“

Zehn popkulturelle Thesen zu Vampiren, Fernet-Branca, Innerlichkeit, Erstsemester, Japan, Poltergeist, Menschen, FDP-Parteitag, Steppenwolf, Zyklon B und gesellschaftlichen Verhältnissen.

von Bdolf

 

26   Philosophistik & Misosophie
Dr. Monster

Wer kennt nicht das Bild des ungebildeten Schlägers, der im KZ sadistisch über jüdische Professoren herfällt. Doch sind die die Nazi-Dienstherren und Vordenker nicht noch abscheulichere Gestalten – trotz oder gerade wegen ihrer Intellektualität?

von Stefan Rode

 

28   Sozialphänomenologie
Bildverbot für Nazis?

Es ist problematisch, Nazis als Monster darzustellen, und keineswegs unproblematisch, sie als Menschen darzustellen. Wie also illustriert man Texte über Nazis?

von Georg Frost

 

30   Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Ein Monster

Ein Monster wurde ich aus Fleisch und Blut, / ich hatte schon den Kern der Frucht vergessen, / und ich tat Dinge, die ein Monster tut, / ich liebte es zu saufen und zu fressen. / …

von Stefan Schulze Beiering

 

31   Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Ein Novalis-Leser

Gilbert Graupinger, der gar nicht so heißt, hat Besuch vom Novalis-Leser, der ihm den Fuß abgesägt hat und ein näheres Kennenlernen unbedingt anstrebt.

von Johannes Witek

 

32   Sozialphänomenologie
Die ideale Frau

Monster entstehen zuerst in den Köpfen. Denn ohne die Norm, von der das Monster grotesk abweicht, kann es nicht als Monster gelten. Für weibliche Menschen herrschen zahllose Normen, was wunder, dass es für sie so leicht ist, als Monster zu gelten.

von Clarissa Gonzofeva

 

35   Kurz und Klein
Kurz und Klein Spezial: Bestiarien

Besprochen werden Franz Blei: Das große Bestiarium / Juan José Arreola: Confabularium / Jorge Luis Borges: Einhorn, Sphinx und Salamander / Cord Riechelmann: Bestiarium / Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie: Quellen und Deutung

von Michael Helming

 

36   Lebenswelt
Garring Lolo. Monster hausgemacht.

Heimtückisch und gefürchtet sind die Monster, die nicht allein den Körper bedrohen, sondern sich des Geistes ihrer Opfer zu bemächtigen verstehen. Die Verliebtheit ist ein solcher Seelenfresser und steht im Zentrum dieser IPuP-Studie.

von IPuP-Press

 

38   Sozialphänomenologie
Jugendliche mit Mutationshintergrund

Sarrazins größter Alptraum könnte schon bald an jeder Bushaltestelle rumhängen.

von Georg Frost

 

39   Phosphoriszierende Prosa & Lyrik
Pandoras Eiswagen

„pandoras eiswagen macht eine filiale in unserer straße auf. die hörnchen sind hoch, und selbst derjenige von uns mit der längsten zunge kommt nicht an die kugeln heran.“

von Crauss.

 

40   Politik
Die größte Bratwurst der Welt: Welches Monster sollte Berlin heimsuchen?

Berlin geht es viel zu gut – das könnte sich mit einem stadteigenen Monster wie dem Siezer, den Textilophagen, Horst Krawuttke oder dem wiedererweckten Pol Pot ändern. Womöglich hat Berlin auch längst seine Monster.

von Bdolf, Magister Maier, Michael Helming, Timotheus Schneidegger, Tina Wirtz

 

42   Hochschule
Subjekt und Objekt(ivität)

Der Mensch kann sich am eigenen Intellekt aus dem Sumpf der Subjektivität ziehen – so die neuerliche Variante des Münchhausen-Stücks. Im dritten Teil der Kritik-Reihe geht es um die Geisteswissenschaften und ihre unmögliche Objektivität.

von Stefan Schulze Beiering

 

45   Philosophistik & Misosophie
Philosophen im Straßenverkehr: Michel Foucault

Michel Foucault fährt Fahrrad. Ein spezielles Fahrrad.

von Timotheus Schneidegger

 

46   Lebenswelt
Tweetkesselchen, Runde 4

Die vierte Runde des heiteren Homonymeratens – aus dem Internet ins Heft gezaubert.

von Timotheus Schneidegger

 

47   Politik
Die Geschworenen im Sack

Kanadische Staatsanwälte interessieren sich ungebührlich für die Privatsphäre von Geschworenen. Ein Bericht über das ungefähre Gleichgewicht zwischen der zweiten und der dritten Gewalt in Ontario.

von Vasile V. Poenaru

 

49   Lebenswelt
Auszug aus dem Totenregister 1/2011

Die Toten des ersten Quartals 2011 und was von ihnen bleibt.

von Michael Helming und Timotheus Schneidegger

 

50   Intime Interna
Zum Tod von Hadayatullah Hübsch

Nachruf auf unseren Kollegen, den Frankfurter Dichter und Imam Hadayatullah Hübsch, der am 4. Januar 2011 überraschend verstorben ist.

von Timotheus Schneidegger

 

51   Lebenswelt
Untergrund-Rezept

In einem Nachtrag zum letzten Heft („Essen & Trinken“) erfahren wir, wie man aus einer verpfefferten Suppe ein denkwürdiges Gericht zaubert.

von Hadayatullah Hübsch

 

52   Kurz und Klein
Kurz und Klein + UntergRundschau 33

Rezensionen in unter 800 Zeichen mit Büchern von Paul di Filipo, Susie Orbach, Wiglaf Droste, Julie Miess, Mikael Henrik von Nauckhoff, Karen Duve, Elisabeth Badinter und Bernd Oei sowie den Zeitschriften KULT und www.sternstundendeskapitalismus.de

von Bdolf, Clarissa Gonzofeva, Georg Frost, Magister Maier, Michael Helming, Timotheus Schneidegger

 

54   Kultur(terrorismus)
Noten, Nazis, Nihilismus

Hermann Rauschning (1887-1982) war kein Visionär, vielleicht eher ein ohnmächtig Beteiligter an rasanten und fragwürdigen Entwicklungen seiner Zeit. Heute steht der Name allenfalls für gefälschte Hitler-Interviews und einen wahrhaftig düsteren Nihilismus.

von Michael Helming

 

 

Zusätzliche Information

Gewicht 150 g
Größe 21 × 30 cm